Verschiedene Zuchtmetoden bei den Haftlaichern durch Wasser und Trockenlagerung.

Im Gegensatz zu einigen anderen Killifischen haben die meisten Aphyosemion eine kurze, etwa 16 Tage Inkubationzeit je nach Temperatur. Die Zucht ist als Wasser- und Trockenlagerung möglich.

 

Zuchtmethode (1)
Aus Zeitgründen und da ich keinen Wert auf hohe Stückzahl legte, habe ich mich schon seit Jahren für folgende Zuchtmethode entschieden:
Für den Zuchtansatz benutze ich ein Becken 20x20x30cm, gut abgedeckt mit einem Innenfilter. Das Wasser wird durch eine Osmose - Anlage und Leitungswasser auf etwa 200-300 μs (4 °- 10° dGH) gemischt. Die Temperatur liegt bei 22 bis 24 C °, der pH -Wert etwa bei 6,0° bis 7,2° pH. Zur Zucht fange ich ein Paar Aphyosemion aus dem Aquarium und überführe es in ein kleines 10 Liter Becken (2/3 Aquarienwasser und 1/3 weiches Wasser). Da ich die Eier nicht absuche, benutze ich Fasertorf als Ablaichmaterial. Bei der Verwendung von Fasertorf und weichem Wasser mit wenig Karbonathärte lässt sich der pH - Wert gut senken. Durch die veränderten Wasserwerte wird die Laichbereitschaft angeregt. Tiere im Zuchtansatz bekommen grundsätzlich nur Lebendfutter, um zusätzliche Verschmutzungen in dem kleinem Becken zu verringern . Nach einer Woche wird ein Drittel des Wassers gewechselt. Nach einer weiteren Woche entfernt man das Zuchtpaar aus dem Ansatz. Beim Wechseln des Zuchtpaares zurück ins Aquarium müssen die Wasserwerte beachtet und dementsprechend angepasst werden. Der Ansatz wird mit dem Fasertorf in einen neuen Behälter (eine etwa 7 Liter Kühlschrankdose) gegossen. Auf den Ansatz kommen etwa 2 Liter weiches Wasser, 100 µs. Nach einigen Tagen kann man die ersten Jungfische an der Oberfläche des Wassers entdecken. Sie werden nun sofort mit Essigälchen und oder frisch geschlüpften Artemia gefüttert. Abgestorbene Futterreste werden abgesaugt und eine Kahmschicht auf dem Wasser vorsichtig entfernt. Nach etwa drei Wochen wird der Ansatz in größeres Becken überführt und innerhalb einiger Tage langsam mit frischem Wasser aufgefüllt. Zu schneller Wasserwechsel kann zu Oodinium führen.
Vorteil: Zeitaufwändiges Absuchen der Eier aus dem Wollmops entfällt, keine verpilzten Eier.
Nachteil: Spät schlüpfende Larven können von den herangewachsenen Jungtiere gefressen werden.

 

Zuchtmethode (2)

In einem 80 oder 60 Liter Becken mit einer kleinen Gruppe Aphyosemion werden nach einigen Tagen guter Fütterung zwei bis drei Wollmöpse in einer etwas geschützten Ecke, aber weit voneinander entfernt, zwischen den Pflanzen ins Aquarium eingebracht. Die Fadenlänge des Wollmops beträgt etwa 10 bis 15 cm und wird an einem Korken befestigt. Nach zwei bis drei Tagen werden etwa 50 bis 70 Eier gesammelt und nach weiteren zwei bis drei Tagen noch einmal 20 bis 50 Eier gesammelt. Die Eier werden auf "tabackfeuchten" Torf gelegt. Ca. ein Drittel der Eier verpilzen nach den ersten 2-3 Tagen (70 Eier- etwa 30 bis 40 Fische) Temperatur der Ansätze etwa 20-22 °C. Auch Antipilzmittelzugabe zum Torf ergeben keine Besserung. Der Torf wird nach etwa 14 bis 17 Tagen aufgegossen und wenige Stunden später sind die meisten Larven geschlüpft.
Anmerkung: 
Wahrscheinlich sind einige Eier nicht richtig befruchtet und verpilzen. Beim Laichvorgang wird das Weibchen von dem Männchen in das Laichsubstrat gedrückt. Vielleicht ist ein Wollmop, der am Boden liegt, für eine bessere Befruchtung günstiger.

 

Zuchtmetode (3)

Der Wollmop wird fast täglich etwa eine Woche abgesucht und die Eier in einen kleinen Behälter mit Aquariumwasser gelegt. Verpilzte Eier werden von zwei kleinen Schnecken beseitigt. Sobald die ersten kleinen Fische an der Wasseroberfläche schwimmen, werden sie mit einem großen Löffel in ein etwas größeres Becken umgesetzt
Anmerkung:
Vorteilhaft für die Wasserlagerung ist es, dass Schnecken eingesetzt werden können, die die verpilzten Eier beseitigen. Durch die Wasserlagerung gibt es unterschiedliche Schlupfzeiten. Frischgeschlüpfte Larven haben in einem nacktem Becken keine Versteckmöglichkeiten und sind so für die Erstgeschlüpften ein gutes Futter. Durch das Abschöpfen mit einem Löffel wird das vermieden, ist aber sehr zeitaufwendig.

 

Zuchtmetode (4)

Spätesten nach drei Wochen wird der Fasertorf aus dem Aquarium entfernt, ausgedrückt und kurz auf eine Zeitung gelegt. Danach kommt er in einen nicht ganz geschlossenen Behälter. Nach etwa zwei bis drei Wochen wird der Ansatz aufgegossen.

Anmerkung:
Durch das Trockenlegen und frühsten nach 14 Tage aufgießen schlüpfen die Laven fast zur gleichen Zeit und wachsen gleichmäßig auf.

Zusammenfassung:
Ich habe jahrelang mit der erste Zuchtmethode gearbeitet und bin damit gut zurechtgekommen.  Das Absuchen der Eier aus dem Wollmop ist mir zu zeitaufwendig. Zudem bin ich der Meinung, dass Fasertorf als Ablaichmaterial vorteilhafter ist.